Montag, 29. September 2014

Rezension: Jugendbuch


Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß 

(von Christoph Wortberg)







Jakob ist tot. Jakob war Lennys großer Bruder. Er war ein Held, sagt Lenny. Doch sein Tod reißt ein Loch in seine Welt und plötzlich beginnt er sich zu fragen, ob er seinen großen Bruder wirklich so gut gekannt hat wie er dachte. Er kommt ihm plötzlich fremd vor und immer neue Fragen tauchen auf. Doch es ist niemand da, der sie ihm beantworten kann, da seine Mutter in ihrer Abhängigkeit nach Medikamenten versucht den Schmerz zu unterdrücken und sein Vater ihn nie wirklich angesehen hat. Also macht er sich auf die Suche nach Antworten und trifft Rosa. Rosa, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht und die ihm vielleicht Antworten liefern kann ...

Bilder sind nur Ausschnitte, denke ich, festgefrorene Zeit. Was rechts und links davon liegt, bleibt verborgen.
aus Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß (von Christoph Wortberg) Seite 96



Ein zutiefst berührendes Buch

Dieses Buch hat mich wirklich überrumpelt, da ich nie damit gerechnet hätte, dass mich dieses Buch so sehr in seinen Bann ziehen würde. Auch wenn das Cover recht unscheinbar ist und nicht gerade meine Blicke auf sich gezogen hätte, ist der Inhalt dieses Buches zutiefst berührend. Normalerweise vergleiche ich verschiedene Bücher nicht gerne miteinander, da jedes Buch für sich selbst etwas ganz Besonderes ist. Aber in diesem Fall kann ich einfach nicht anders und muss etwas loswerden, denn dieses Buch hat mich, auch wenn mich manche vielleicht dafür hassen werden, mehr berührt als es TFIOS (ich verzichte nun einmal darauf den ganzen Titel auszuschreiben) je hätte schaffen können, aber der Reihe nach ...

Bedrückende Stimmung allgegenwärtig

Ich wurde sofort mit dem ersten Satz in die Geschichte hineinkatapultiert und versank sofort in Lennys Welt. Der Autor schaffte es wirklich gekonnt den Leser mit dieser alles entscheidenden Szene am Anfang sofort in die Geschichte zu ziehen. Die Trauer um seinen Bruder Jakob ist allgegenwärtig in all dem, was Lenny tut, sagt oder denkt. In jedem Wort und jeder noch so kleinen Silbe schwingt diese Stimmung mit. Im Klappentext wird dieses Buch als humorvoll bezeichnet, dies würde ich jedoch so nicht unterschreiben, denn humorvoll fand ich dieses Buch nicht wirklich. Es war zutiefst traurig und hat mich auch wenn sich das jetzt vielleicht makaber anhört, gut unterhalten, jedoch nicht durch Witze oder Scherze, sondern durch die  berührende Geschichte, die der Autor erzählt.

Besonderer Schreibstil

Der Schreibstil des Autoren hat mir wirklich gut gefallen und schaffte es gerade durch seinen Einfachheit mich zu begeistern. Denn mit nur wenigen Worten schaffte dieser Autor wozu andere Autoren lange verschachtelte Sätze über mehrere Zeilen brauchen. Und trotzdem transportierte der Autor in diesen wenigen einfachen Worten so viel Gefühl wie ich es selten in Büchern erlebt habe. Dieses Buch hat mir das Herz gebrochen und es doch wieder zusammengesetzt. Es trieb mir die Tränen in die Augen und ließ mich doch glücklich darüber zurück wie stark die Liebe zu einem Bruder sein kann.

Mitleid mit dem Protagonisten

Der Protagonist Lenny tat mir wirklich leid. Er war immer nur die Nummer zwei hinter seinem Bruder Jakob. Das ganze Augenmerk seiner Eltern war auf seinen Bruder ausgerichtet. Doch das störte ihn nicht. Gerade das bewundere ich. Es machte ihm nichts aus, da er seinen Bruder so sehr liebte. Deshalb schmerzt es noch mehr, zu wissen, dass diese Person nun aus seinem Leben verschwunden ist. Außerdem versinken seine Eltern in der Trauer um seinen großen Bruder, sodass auch diese Personen aus seinem Leben gleiten. Er ist also fast allein.

 Beziehung etwas  "gequetscht"

Wie ich bereits oben angesprochen habe, zeichnet sich dieses Buch auch durch seine prägnante Kürze aus, die der Autor aber perfekt ausnutzt. Keine Seite wird verschwendet und mit jeder Seite kommt man den Antworten auf Lennys Fragen näher, bis einem plötzlich von einer auf die andere Sekunde alles klar wird. Jedoch war es mir am Ende dann doch etwas zu viel mit der Kürze, gerne hätte ich mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht. Denn ich fand, dass die Beziehung, die sich zwischen Rosa und Lenny entwickelt, zu schnell und zu knapp zusammengefasst wird. Da bleibt wenig Platz für Gefühle und langsames Kennenlernen, weshalb mir diese Beziehung etwas unrealistisch und blass vorkam.



Dieses Buch hat es geschafft, mich zutiefst zu berühren! Ich hätte nie im Leben damit gerechnet, dass es mich so sehr in seinen Bann ziehen würde. Ich trauerte mit dem Protagonisten Lenny, hatte Tränen in den Augen und ließ mich von dem besonderen Schreibstil des Autors davon tragen. Es wäre perfekt, wenn auch die Beziehung zwischen Lenny und Rosa, besser beschrieben worden wäre, aber diese wirkte auf mich leider etwas gequetscht, weshalb ich diesem ansonsten grandiosen Buch leider nur 4 Blue Wings geben kann.





Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an:http://www.bloggdeinbuch.de/

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